Das kommunale Starkregenrisikomanagement (SRRM) erfolgt in Baden-Württemberg einheitlich gemäß den Vorgaben des von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) herausgegebenen Leitfadens und wird vom Land gefördert.

Starkregenereignisse im Sinne dieses Leitfadens sind lokal begrenzte Regenereignisse mit großer Niederschlagsmenge und hoher Intensität. Sie sind meist von sehr geringer räumlicher Ausdehnung und kurzer Dauer (konvektive Niederschlagsereignisse) und stellen daher ein nur schwer zu kalkulierendes Überschwemmungsrisiko dar. [...] In Zukunft ist infolge der Klimaerwärmung mit einer Zunahme von extremen Niederschlagsereignissen zu rechnen.

In Regionen mit hohem Gefällegradienten (Hügelland, Mittelgebirge, Hochgebirge) findet bei Starkregenereignissen ein großer Teil der Abflussprozesse außerhalb der Gewässer auf der Geländeoberfläche als sogenannte Sturzflut statt. Auch in der Ebene können Starkniederschläge Überflutungen verursachen. Die großen Wassermengen, die bei Starkregenereignissen [...] über den Bemessungsgrenzen der Kanalnetze liegen, können weite Flächen schnell unter Wasser setzen. Insbesondere die Bebauung und Infrastruktur in den Senken können dabei erheblich geschädigt werden.

Quelle: Leitfaden „Kommunales SRRM in BW“ (LUBW, 2020)

Im Rahmen des SRRM wird untersucht, welche Gebäude und Bereiche im Gemeindegebiet bei einem Starkregen von Überflutungen betroffen sind. Diese Informationen werden in Form von Starkregengefahrenkarten (SRGK) veröffentlicht.

Es werden drei Starkregenszenarien mit verschiedenen Auftretenswahrscheinlichkeiten bzw. gewählten Niederschlagshöhen dargestellt:

- selten: ca. 30-50 Jahre
- außergewöhnlich: ca. 100 Jahre
- extrem: 128 mm/h

Mit der SRGK steht allen Betroffenen (Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende, Gemeindeverwaltung) eine Grundlage für die private, gewerbliche und kommunale Eigenvorsorge zur Verfügung. Auf Basis der Überflutungstiefen und der Fließwege kann das Risiko für das eigene Grundstück abgeschätzt und wirksame Schutz- bzw. Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.